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ÖPNV braucht mehr als TÜV-Plaketten Beschwerdelawine über mangelhafte Busverkehrsleistungen der VREA im Kreis Ahrweiler 16.12.2003 Kirchwald
Auszug aus Pressemitteilung Bündnis 90/Die Grünen 01.12.2003 Grüne gegen Erhöhung der Elternanteile im Dezember - VREA-Problem im nächsten Kreistag Die Beschwerdelawine über mangelhafte Busverkehrsleistungen der VREA im Kreis Ahrweiler nimmt immer größere Ausmaße an. Darauf müssen Kreistag und Landrat nach Auffassung von Bündnis 90/Die Grünen nun reagieren. Die Kreistagsfraktion hat einen entsprechenden Antrag zur Tagesordnung des nächsten Kreistagssitzung an Landrat Dr. Pföhler gestellt. Angesichts der täglich wachsenden Mängelliste ist die Rückzugsposition des Landrates, der Kreis sei "nicht zuständig", für die Grünen nicht länger hinzunehmen. Der Landrat müsse jetzt förmlich und offiziell einschreiten. Unter den jetzigen Bedingungen wollen Die Grünen auch der geplanten Erhöhung der Elternbeiträge für die Schülerfahrkarten in der Dezembersitzung des Kreistages nicht mittragen. "Angesichts der zu Tage tretenden Zustände kann man eine solche Erhöhung gegenüber den Eltern einfach nicht vertreten", stellt Wolfgang Schlagwein für Bündnis 90/Die Grünen fest. Vor einer Erhöhung der Eigenanteile müsse sichergestellt sein, daß sich die Situation für die Schulkinder deutlich bessert.
Ute Reuland erinnert daran, daß die Grünen vor drei Jahren einen Vertrag für ein Qualitäts- und Beschwerdemanagement zwischen Kreis und VREA gefordert hatten. In dem Vertrag sollten auch Vertragsstrafen bei häufigen und wiederkehrenden Mängeln festgelegt werden.
In der von den Grünen beantragten Diskussion der Probleme in der Arbeitsgruppe ÖPNV des Kreistages hatte der Landesbetrieb Straßen und Verkehr auf Nachfrage Schlagweins ausdrücklich der VREA die für den Busbetrieb und die Vergabe der Konzession notwendige Zuverlässigkeit attestiert. Die Grünen im Kreistag haben sich inzwischen auch an die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen gewandt. Elke Kiltz, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen in Mainz, wird die Bus-Situation im Ahrkreis zum Gegenstand einer Anfrage an die Landesregierung machen, teilt Wolfgang Schlagwein mit.
Auszug aus Pressemitteilung Bündnis 90/Die Grünen Pressemitteilung 09.12.2003 Grüne wollen Schulbusbegleiter einsetzen Kreishaushalt soll dazu Mittel für 2004 vorsehen Die Kreistagsfraktion der Bündnisgrünen will im Rahmen der Beratung des Kreishaushaltes für das Jahr 2004 in der kommenden Kreistagssitzung beantragen, in den Schulbussen des Kreises Busbegleiter einzusetzen. Einen Finanzierungsvorschlag dazu hat die Fraktion ausgearbeitet. Ein großes Lob haben die Grünen für vier Schulen in Trägerschaft des Kreises, deren großes Engagement zum Einsparen von Energie sich sehr positiv im Kreishaushalt bemerkbar mache. Weitergehenden Handlungsbedarf sehen Die Grünen angesichts der aktuellen Probleme im Schulbusverkehr des Kreises Ahrweiler. Die Kreistagsfraktion will sich nicht darauf beschränken, angesichts der Vielzahl von Beschwerden die von Landrat Dr. Pföhler in den Haushaltsentwurf eingebrachte Erhöhung der Elternanteile für den Schülerverkehr abzulehnen. Im Haushalt 2004 wollen Die Grünen Mittel bereitstellen, um in einzelnen Schulbussen Busbegleiter einzusetzen. Die Busbegleiter sollen nicht nur Mängel aufnehmen, sondern Aufsicht führen, "turbulente" Situationen entspannen und damit auch die Fahrer entlasten und die Sicherheit erhöhen. "Natürlich kann der Kreis nicht jeden Tag und für jeden Bus einen Begleiter bereitstellen. Wenigstens dort, wo sich Konflikte oder Beschwerden häufen, können die Begleiter aber gezielt eingesetzt werden", sieht Ute Reuland ein Minimalziel in der jetzigen Situation. Auszug aus Haushaltsrede 2004 Wolfgang Schlagwein Bündnis 90/Die Grünen
Keine andere Haushaltsstelle hat in den letzten Jahren so bluten müssen wie der Unterabschnitt des öffentlichen Nahverkehrs. Daß ein solcher Bremsvorgang den Bus ins Schleudern bringen muß, liegt auf der Hand. Er muß deshalb noch nicht umkippen. Der Bus muß aber umkippen, wenn der Fahrer, der Landrat, während des Bremsvorgangs abspringt mit dem Ruf "ich bin nicht zuständig". Die Haushaltslage ist also kein Alibi für das, was sich heute im ÖPNV abspielt. Schon zum Jahresanfang hatten wir kritisch angemerkt, daß der ÖPNV in der Agenda des Landrats schlichtweg nicht mehr auftaucht. Die erschreckenden Mängel des Nahverkehrsplanes, die im März und in den Monaten danach öffentlich wurden, sind das Ergebnis eines kommunalen Spitzenbeamten, der mit Unterstützung der Kreistagsmehrheit ein ihm per Gesetz zugewiesenes Aufgabengebiet zu ignorieren beginnt. Finanzielle Nöte sind keine glaubhafte Entschuldigung, wenn eigenwirtschaftlich betriebene Linien aus der Definition der ausreichenden Verkehrsbedienung und dem Nahverkehrsplan verschwinden. Unsere Kritik an solchen Mängeln des Nahverkehrsplans versuchte man noch als Rechthaberei wegzuwischen. Inzwischen ist der Scherbenhaufen offenbar geworden. An diesem Punkt stellen wir uns eine Frage: wann wird die VREA den Bedienungsraum II übernehmen (überraschend)? Werden wir in absehbarer Zeit ein deja-vu-Erlebnis haben, wie schon im Bedienungsraum I vor drei Jahren?
Der Scherbenhaufen, vor dem wir jetzt stehen, betrifft nicht nur den Schülerverkehr.
Für eine attraktive Infrastruktur braucht es mehr als Autobahnanschlüsse und Wirtschaftsempfänge. Selbst für einen Minimal-ÖPNV braucht es mehr als nur eine TÜV-Plakette.
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