Schulweg unter den Augen des Polizisten und Bürgermeisters. 30 Sec über diesen "sicheren" Schulweg.

Man könnte glauben, man befände ich in einem Science Fiction Film. Der Stadtbürgermeister Maximilian Mumm (SPD) und zugleich Polizist, spaziert auf der L 82 wie auf einer Fußgängerzone, während der Verkehr über die Umgehungsstraße fließt. Leider wie so immer in Filmen ist die Wirklichkeit eine andere. Kleine Schulkinder müssen täglich auf der stark befahrenen L 82 ohne Fußweg einen gefährlichen Weg zur Schule antreten.

Am Stadtrand von Münstermaifeld wurde ein Einfamilienhaus-Neubaugebiet "Auf dem Kirchgarten" mit 49 Bauplätzen vor Jahren angelegt. Die meisten Häuser sind dort schon vor einem Jahr bezogen worden. Was die Leute dort nun sehr ärgert und besorgt, ist die Tatsache, dass die Kinder über die stark befahrene L 82 mehrere 100 Meter am Straßenrand lang gehen müssen. Aber auch für Mütter mit Kinderwagen, die nicht schnell in den Graben springen können, ist der Gang von dort zu Fuß zur Stadt zu gefährlich. Es gibt nur einen Ausweg aus dieser regelrechten Insel im Grünen. Die Planer hatten einen Fußweg in zur Stadt entgegengesetzten Richtung angelegt, der später auf einen Feldweg stößt, die Bewohner müssten somit einen Umweg in U-Form zur Stadt gehen, also 3 mal länger als die direkte und auch logische Verbindung entlang der Straße.

Auf beiden Seiten wäre Platz für ein Weg. Eigentümer ist die Stadt

Auch Busse rasen hier entlang

Hier beginnt die Gefahr, besonders ohne Beleuchtung im Winter.

Auch hier verteilt der Polizist und Bürgermeister Taschenlampen wie in Baar-Büchel?

Bürger die wir auf den "Kirchgarten" ansprachen, bezeichnen diese planerische Fehlleistung der Stadt als skandalös und machen ihren Ärger über die Stadt Luft. Claudia Scholl besitzt mit ihrer jungen Familie dort ein Einfamilienhaus. Sie ist entrüstet. Ich hab den Bürgermeister schon mehrmals darauf angesprochen, immer wieder wird man vertröstet. ganz Münstermaifeld ist in Sachen Fußgängerschutz unterentwickelt. Schauen sie auch mal auf die Josefstraße an der Schule hin. Auch dort gehen Kinder ohne Fußweg die morgens stark befahrene Straße zur Schule. Schon Jahrzehnte kämpfen die Eltern um eine sicheren Schulweg. Wir wohnten schon einige Zeit im "Kirchgarten", ohne das ein Schild "Spielstraße" aufgestellt wurde. Die Autos rasten hier mit über 50 KM/h an unserem Haus und den kleinen Kindern vorbei. Ich hab's mal vergeblich über den Bürgermeister versucht, als sich jedoch nichts tat, da hab ich die Stadtarbeiter direkt angesprochen: am nächsten Tag stand das Verkehrsschild Spielstraße."

Robert Müller Vorsitzender der Pro-Münstermaifeld-Initiative für Münstermaifeld e.V.: "Von der Situation ist auch die Pro-M vor eine halben Jahr überrascht worden. Da hat die Planung wohl nicht funktioniert. Einem Kind kann man nicht erklärlich machen, es solle einen Umweg von 1 km gehen. Wir wollen uns aber im Stadtrat dafür stark machen, dass schnell was geschieht. Es muss doch möglich sein, wenigstens provisorisch etwas Schotter dahin zu kippen, als noch länger abzuwarten bis womöglich was passiert. Der Fußgänger wird bei der Planung ohnehin häufiger vergessen, z.B auch in Polch, wo es erst mehrere Tote geben musste bis etwas geändert wird. Ich wette, wenn dort ein Politiker wohnen würde, dann wäre schneller was geschehen.

Wohnen auf der Insel

Auch bei Alfed Spieß von der Baulanderschließung GmbH trifft die Situation auf Unverständnis. "In der Hoffnung auf die Stadtumgehung wurde ein Fußweg bis an die L 82 vorbereitet, wo später ein Fußgängerüberweg hin kommen sollte. Aber darauf wird man wohl noch 20 Jahre warten müssen. Die Stadt besitzt alle erforderlichen Grundrechte für einen Fußweg, also kein Problem, auch verlief hier früher ein Feldweg der Straße entlang. Da baut die Stadt ein Bürgerhaus für 2 Millionen Euro und hier fehlt das Geld für den Schutz von Kindern."

Vom Stadtbürgermeister Maximilian Mumm versuchte die Redaktion vergeblich zwei Wochen per Email und Per Fax eine Stellungnahme zu bekommen. Wir hatten Glück ihn am Telefon zu erreichen. Der Stadtbürgermeister: "Ah-ha Diederichs aus Kirchwald, Sie sind mir gut bekannt." Im weiteren Verlauf stellte er sich dumm, nichts wissend von den Emails und Faxen und warum die Redaktion Schulbus.Net nun anrief. Als er den Grund "Kirchgarten" erfuhr, begann er mit Rhetorik: "Warum wollen Sie das wissen, was geht sie das an usw..." Er stellte sich wieder einfach dumm, würde nicht die Aufgabe von Schulbus.Net in dieser Sache erkennen, ganz so als wenn er unsere Redaktionsinhalte bestimmen würde. Wir machten ihn dann auf das Landespressegesetz aufmerksam. Ob er dagegen verstoßen möchte? Zähneknirschend (da zu oft schon vor Gericht) schoss er es dann raus. "Die Anwohner haben ihr Begehren an mich gerichtet. Es wird die Aufnahme in das Haushaltsjahr 2006 geprüft. Ob das genehmigt wird, kann ich nicht versprechen." Also so lange wollen Sie noch warten? fragten wir Mumm. "Es ist bisher gut gegangen, dann wird es wohl auch noch weiter gut gehen", antwortete Mumm. Mit einem Schwall von Beschimpfungen machte er dann am Ende des Gespräches seinen Ärger über Schulbus.Net Luft und trennte dann ohne eine Erwiderung abzuwarten das Gespräch. Diese Art von Rhetorik hilfloser Politiker ist in dieser Gegend zu genüge bekannt. Spricht man sie auf einen Mangel an, fühlen sie sich erwischt und reagieren patzig wie kleine Kinder.

Wieder ist ein Bürgermeister ein Polizist der PI Mayen, wir berichteten schon über den Kollegen und Bürgermeister Hänzgen aus Baar, also wieder ein Mann vom Fach am Werk, und wieder wird der Straßenverkehrssicherheit für Kinder nicht die erforderliche Beachtung geschenkt. In einer Sache muss man dem Stadtbürgermeister gratulieren, er kann ausgezeichnet die Politik und Wissen trennen. Ohne jemanden persönlich beleidigen zu wollen, ist es nicht so, dass beide Eigenschaften ohnehin nicht miteinander harmonieren?

Kaum zu glauben, dass hier gleich die Schule kommt. Entsprechend ist auch der Verkehr morgens und mittags hoch.

Hier eine andere Stelle dieses unmittlebaren Schulwegs

Weitere Informationen:

1. Münstermaifeld
2. Pro-Münstermaifeld