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In Bassenheim wird eine gefährliche Bushaltestelle vertuscht
Ortsbürgermeister Jürgen Häfner löscht Forumbeiträge

Rolf Diederichs, 19.4.2006


Lageplan
Artikel v. 21.6.2004
Artikel v. 19.4.2004
Als wir im Forum der Gemeinde Bassenheim die Links zu den Berichten über die gefährliche Haltestelle in Bassenheim einstellten, löste dies eine Diskussion aus. Zu Beginn beteiligte sich auch der Ortsbürgermeister in sachlicher Art und Weise, schrieb u.A. "Sollte Sie andere Mittel zur Durchsetzung eines entsprechenden Antrages auf Anbringung eines Fußgängerübersweges haben, wäre ich für einen Hinweise oder für Ihre Unterstützung sehr dankbar."

Als sich dann aber anonyme Schreiber dazu gesellten verlor die Diskussion leider an Sachlichkeit. Letztendlich wurde dann auch der Ortsbürgermeister recht unsachlich und verbreitete sogar falsche Behauptungen über die Initiative bzw. Schulbus.Net, wobei er androhte die gesamte Forumsdiskussion zu löschen. Als dann schließlich jemand aus Bassenheim ihm anriet dies besser nicht zu tun, gab er diesem vorerst nach. Als dann aber der nächste Beitrag erschien (s.unten Feb 25, 2006), wurde es dem Bürgermeister daraufhin wahrscheinlich doch zu peinlich, so dass er sich nicht anders zu helfen wusste, als das gesamte Thema zu löschen.

Kurz Zeit später versuchten wir dann in einem zweiten Anlauf mit folgenden Wortlaut: "Der anliegende Forum-Beitrag vom Okt 2005 löste im Forum eine kontroverse Diskussion aus. Am Ende hatte der Bürgermeister dann alles gelöscht. Ich schlage vor, von nun an keine gegenseitigen Anschuldigungen mehr zu machen oder es einfach so stehen lassen, damit sich jeder selbst dazu sein Urteil bilden kann." Aber da Häfner die beiden Links zu den Artikeln auf Schulbus.net offensichtlich verhindern wollte, wurde schließlich auch dieser Beitrag gelöscht. Ein trauriges Bild geben Bürgermeister ab, die sich dem Internet nur für ihre Zwecke zu Nutzen machen wollen.

Rolf Diederichs schrieb ins Bassenheim Forum, Sa Feb 25, 2006
Da es um Transparenz gehen soll, hier folgende Klarstellungen:

  1. die Worte eines jungen Mannes den ich vor ein paar Tagen an der Haltestelle traf. Er erinnert sich an seine Schulzeit: "Das ist hier sehr gefährlich, bei dem Verkehr, die LKW etc., aber hier tut ja keiner was, der ehemalige Bürgermeister Groß hat sich sowieso nie um Bedürfnisse der Jugend gekümmert."
  2. Im Artikel vom 19.4.2004: Jan H. (13) der täglich zusammen mit ca. 20 weiteren Schülern und Schülerinnen in einem Bus des Linienverkehrs hier ankommt. Jan: "Man muss schon verdammt gut aufpassen wenn man hier sicher rüber kommen will. Manchmal hält ein PKW-Fahrer an um uns rüber zu lassen, aber ich habe auch schon erlebt, wie manche erst richtig Gas geben, wenn wir schon Mitten auf der Fahrbahn stehen. Die LKW-Fahrer sind die Schlimmsten, die fahren sehr schnell und halten grundsätzlich nicht an. Wir gehen in der Regel nachdem der Bus losgefahren ist in Zweiergruppen rüber, die eine im vorderen und die andere im hinteren Bereich der Busbucht." Auf die Frage ob denn immer alle warten bis der Bus weggefahren ist, antwortet Jan: "Na ja, es gibt auch immer ein paar Ungeduldige die laufen schon rüber wenn der Bus noch da steht". Bevor er schnell zu dem nach Koblenz fahrenden RMV Bus eilte, "Ich wünschte mir sehr, dass hier mal etwas getan wird, damit wir in Zukunft sicherer die Straße überqueren können."
  3. Zur Behauptung von Herrn Häfner "Die Art und Weise Ihres Antwortschreibens zeigt jedoch, dass Sie anscheinend nicht gerne Widerspruch dulden." Zu dieser Behauptung füge ich anliegend mein ungekürztes Antwortschreiben an Herrn Häfner bei. Wenn Herr Häfner nun schreibt, er müsse mir gegenüber keine Rechenschaft ablegen, er könne die Korrespondenz einstellen, so muss ich ihn belehren, dass die Behörden gegenüber Pressevertretern, auch solche die keine Hofberichterstatter sind, zur Auskunft aufgrund des Landespressegesetzes verpflichtet sind. In dieser Sache läuft gerade jetzt ein Verfahren gegen Landrat Berg-Winters.
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From: Juergen Haefner
Subject: FGÜ Bassenheim
Date: Wed, 12 Oct 2005 11:54:33 +0200
To:

Sehr geehrter Herr Diederichs,

habe soeben das eingescannte entsprechende Dokument erhalten, das ich Ihnen zusenden wollte. Ich darf Sie bitten das Dokument nur für den internen Gebrauch zu benutzen.

Zum Fußgängerüberweg darf ich noch folgendes sagen:
Mit Schreiben vom 11.10.2004 hat die Gemeinde Bassenheim über die Verbandsgemeindeverwaltung Weißenthurm einen Antrag auf Einrichtung eines Fußgängerüberweges im Bereich Koblenzer Straße (Höhe "Schlossklause") gestellt. Am 29.11.2004 hat das Polizeipräsidium Koblenz, Polizeiinspektion Andernach, über die Verbandsgemeinde mit Schreiben mitgeteilt, dass dem Antrag aus verkehrspolizeilicher Sicht nicht stattgegeben werden kann, "da sie den Richtlinien der FGÜ nicht entsprechen".
Ein mündlich vorgetragener Antrag auf Anbringung einer Verkehrsinsel in diesem Bereich als mögliche Alternative wurde ebenfalls abgelehnt, da die Straße nicht die erforderliche Breite ausweist. Ich bin gerne bereit, mit Ihnen und Ihrer Initiative zusammen zu arbeiten, wenn sich dadurch unser Ziel erreichen lässt. Sollten Sie andere Mittel zur Durchsetzung eines entsprechenden Antrages auf Anbringung eines Fußgängerübersweges haben, wäre ich für einen Hinweise oder für Ihre Unterstützung sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Häfner
Ortsbürgermeister Bassenheim

Anlage: FGÜ Koblenzer Straße.pdf
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Date: Thu, 13 Oct 2005 09:07:57 +0100
To: Juergen Haefner
From: "Rolf Diederichs (NDT.net)"
Subject: Re FGÜ Bassenheim

Sehr geehrter Herr Häfner,

ich freue mich mit Ihnen in einen konstruktiven Dialog einzutreten, um mit möglichst aller Synergie eine optimale Lösung für die Kinder zu finden.

In einem Punkt sind wir uns so glaube ich einig: es muss etwas geschehen denn hier tickt eine Zeitbombe.

Ich zitiere aus www.ndt.net/home/schulbusse/records/040621bassenheim/040621bassenheim.htm :
"Leider sind bisher noch keine einfachen Möglichkeiten, wie Beschilderung, Warnblinkanlage und Tempo 30, welche innerhalb der Entscheidung des Ortes und des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinden liegen noch nicht geplant oder sogar schon umgesetzt. Worauf warten? Die Gefahrenstelle ist eine tickende Zeitbombe."
Ich zitiere aus www.ndt.net/home/schulbusse/records/040419bassenheim/040419bassenheim.htm
"Aber auch ohne einen FGÜ gibt es Möglichkeiten um die Situation zumindest etwas zu entschärfen, z.B.: Warnschilder Achtung-Kinder, Piktogramme auf dem Asphalt, Tempo 30, Bus schaltet die Warnblinkanlage an. Aber möglicherweise sind noch andere Lösungen hier dringend erforderlich, z.B.: ein Busplatz oder eine Busspur auf der gegenüberliegenden Seite, ferner ob der Bus nicht in einer Schleife in das Wohngebiet reinfahren könnte, wovon einige Gedanken zur Verkehrsraumplanung jetzt wahrscheinlich zu spät kommen. Zu beachten ist auch die Nutzung des Busses durch Kinder bzw. Jugendliche und andere Fahrgäste bei Ankunftszeiten Abends im Dunkeln oder im Winter schon in den Nachmittagstunden. Eine deutliche Beleuchtung quer über der Straße ist in jedem Falle ratsam. "

Schritt 1: Drastische Sofortmaßnahme "Schließung": Die Haltestelle wird sofort durch die untere Straßenverkehrsbehörde VG als unzumutbar gefährlich gestrichen ! d.h. die Kinder steigen "vorläufig" in der schon angelegten Busspur im Ort aus. Die Bewegung kann den Kindern nicht schaden. Vorteil der Maßnahme: Das bringt Bewegung rein. Ich würde auch sagen die Eltern sollten die Haltestelle boykottieren, aber das bringt nichts wenn der Bus weiterhin dort hält.

Alternativer Schritt 1: Nur zögerlich wäre ich persönlich anstatt der Schließung zu folgenden Sofortmaßnahmen, denn die sind auch keine wahren "Lebensretter":
  1. Die Warnblinkanlage ist ein wichtiger Schritt um nach StVO §20 den Autofahrer in die Pflicht zu nehmen. Z.B. Kreis Bitburg-Prüm und Ahrweiler haben das für den ganzen Kreis angeordnet. Zufällig laufe in diesen Tagen in diesem Punkt beim Berg-Winters gegen eine Wand des Schweigens. Stellen Sie am besten sofort einen Dringlichkeitsantrag.
  2. Eine Beschilderung aus beiden Richtungen "Achtung Kinder (Haltestelle in 100 Meter)"
  3. Piktogramme "Kinder" aus beiden Richtungen auf der Straße
  4. Was noch? Mehr Licht?

Schritt 2: Planung von Maßnahmen an der geschlossen Haltestelle oder für einen neuen Standort.

- FGÜ wird nicht durchsetzbar sein und Hilft an dieser unübersichtlichen Stelle auch kaum. Denn neben der Frequenz schreibt die Richtlinie zu Recht auch Mindestentfernungen zu Kurven vor. Der Unsinn: zur Lage von Bushaltestellen gibt es keine gesetzlichen Einschränkung. Nur die Entscheidung vor Ort gilt.

- Eine Knopfdruckampel ist die einzige sichere Maßnahme - sind Politik bereit dafür Geld zu geben Baukhage hatte doch kürzlich getönt er würde die Unfallzahlen drastisch reduzieren, ob für Autofahrer oder Fußgänder hat er nicht gesagt. Kann die Ortsgemeinde das veranlassen wenn sie das Geld stellt? Dieser Punkt sollte vorangetrieben werden.

- Für eine Mittelinsel ähnlich in Rübenach wäre Platz vorhanden wenn man die Busbucht als Fahrbahn nutzt. Denn die Busbucht bringt keine Sicherheit, dient nur dem Autofahrer, besser ist wenn der Bus auf der Fahrbahn stehen bliebe, dann könnte zumindest der nachfolgende Verkehr nicht überholen. Kritisch bleibt der Gegenverkehr, also so richtig freigeben würde ich die Haltestelle auch nicht so gerne.

- Gibt es noch andere Möglichkeiten die Haltestelle zu verlegen? Versäumtes ist jetzt sicher nur mit teuren Baumaßnahmen wieder gut zu machen. Ein Teil des Parkplatz vor der Halle als zentralen "Busbahnhof"?

- Könnte der Bus aus Richtung Koblenz eine Schleife durch das Wohngebiet fahren?

Wir könnten uns auch mal vor Ort treffen. Ich habe auch Ansprechpartner beim ADAC und den Unfallkassen die wir vor Ort bitten könnten um der Sache Nachdruck zu geben.
Ich werde mit den Möglichkeiten von Presseanfragen und Artikeln auf Schulbus.Net in der Sache gerne weiter berichten. Nennen Sie mir Ihre Ansprechpartner die hier blockieren (z.b. LSV), ich werde dort Auskunft einholen, denn nur mit Nennung von Ross und Reitern kann auch politisch nachgeholfen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Diederichs

Elterninitiative "Sichere Schülerbeförderung"
www.schulbus.net

Weitere Informationen

  1. Eine Filmaufnahme in Bassenheim zeigt die Unfallgefährdung 21.6.2004
    Der Bürgermeister hofft nun, aber leider alternativlos, auf einen Fußgängerüberweg
  2. Kompetenzstreit im Kreis Mayen-Koblenz um die Sicherheit einer Haltestelle 19.4.2004
    Verkehrszählung: Das Leben von 20 Schulkindern ist noch nicht hoch genug
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