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Welche Maßnahmen zieht der tödliche Schulbusunfall des 9-jährigen Marius nach sich?
Ganz Deutschland könnte jetzt von den Entscheidungsprozessen in Hessen lernen

Von Rolf Diederichs, 3.5.2004

In Gesprächen mit Schulbus.Net schienen sich so ziemlich alle in einem Punkte einig, dass diese Art von Unfall kaum hätte verhindert werden können. Trotz Trauer spürt man ein gewisses aufatmen unter den Verantwortlichen, denn wehe wenn der Unfallhergang ein anderer gewesen wäre. Aber der Stein kommt ins Rollen: Öfters gestellte aber bisher immer wieder abgeblockte Forderungen nach mehr Sicherheit in der Schülerbeförderung werden nun ernst genommen. Alle wollen nun einen weiteren schwerwiegenden Schulbusunfall verhindern, womöglich an bekannten jedoch immer noch nicht entschärften Gefahrenpunkten. Das etwas getan werden muss sind sich alle einig, doch am wie scheiden sich die Geister. Ganz Deutschland könnte nun von Bemühungen in Hessen lernen, anstatt in Ignoranz auf den eigenen Unfall vor der Haustür zu warten.

Unfall-Rückblick

Am letzten Tag vor den Osterferien verunglückte der 9-jährige Marius tödlich. Nach Verlassen der Haltestelle Raßdorferstraße in Raßdorf/Wildeck wollte er nur noch schnell vor dem Bus auf die andere Straßenseite laufen, doch als der Busfahrer an der Haltestelle wieder anfuhr, erfasste der Bus den Jungen, der daraufhin in den linken Vorderradkasten geriet und verstarb (Schulbus.Net berichtete hier).

Kreis-Politik

Fraktionsvorsitzender der "Freien Wähler" Herbert Heisterkamp: "Die Probleme wurden von der Verwaltung (Abt. Leiter Personenbeförderung Herr Vollmer) immer runter geredet, nach dem Motto, die Probleme kennen wir, aber wir können sie doch nicht lösen. Jeder hat sich aus der Verantwortung gestohlen, entweder hat man die Zuständigkeit bei den anderen Beteiligten gesucht oder man hat sich in Vorschriften, Verordnungen und Gesetze geflüchtet. Erst nach weiteren Vorstößen der FWG hatte der Bildungsausschuss einstimmig angenommen, dass das Thema nun endlich beackert werden konnte.

Das wichtigste Ergebnis muss nun sein, dass alle Beteiligten endlich zusammen arbeiten und das auch mit einem langfristigen Konzept. Die Ausbildung zu Busbegleitern ist der richtige Weg, der Rundtisch, die Ausbildung der Busfahrer. Ein Schwachpunkt sind für die FWG immer noch die Busunternehmen, die noch mit ins Boot kommen müssen. Der Knackpunkt (dies ist noch zu klären) könnten die Verträge mit den Busunternehmern sein. Bis jetzt weiss keiner was drin steht.

Das Gesamtkonzept des Landkreises wird am Montag durch die Erste Kreisbeigeordnete Frau Christa Bittner der Presse vorgestellt (Schulbus.Net wird berichten). Ob dies den kleinen Marius hätte retten können ist schwierig zu beantworten.

Wer jetzt noch alles auf die Verkehrserziehung schiebt, also auf unsere Kinder, hat die Lage immer noch nicht begriffen. Schulbussicherheit ist Sicherheit für unsere Kinder, die aus Fleisch und Blut sind und nicht nur Zahlen in Statistiken."

Kreisverwaltung-Schülerbeförderung

Im Verzeichnis findet man den Ansprechpartner für Schülerbeförderungskosten Herrn Mausehund. Auf die Frage wie/wer kann solch einen Unfall verhindern: "Die Schulen haben die Aufgabe die Kinder aufs Busfahren einzuweisen, über alles weitere sprechen Sie besser mit Dieter Vollmer dem Leiter Nahverkehr". Auf die gleiche Frage schlägt Dieter Vollmer in die gleiche Kerbe: "Es gibt einen Erlass aus Wiesbaden der sieht Verkehrserziehung an den Schulen zum Thema Busfahren für 3.-4. Klassen vor". Was machen die Erstklässler fragen wir weiter. Dazu Vollmer: "Im Sept 2003 wurde dies auch für die ganz Kleinen eingeplant, nun kam leider der Unfall zu früh. Aber die Eltern sind gefordert auf Unsicherheiten hinzuweisen, wir gehen dem dann nach, ansonsten haben wir mit einer Hand voll Fachleuten keine Chance das ganze Gebiet zu überwachen". Die Elterninitiative hält es nicht für richtig die Verantwortung auf die Eltern zu verlagern. Herr Vollmer. "Dann müssen wir wieder da hin kommen was vor 8 Jahren abgeschafft wurde. Damals konnten wir noch jährlich im Rahmen einer Verkehrsschau von allen Haltestelle bereisen. Alles weitere fragen Sie unseren Pressesprecher."

Der Kreispressesprecher Michael Adam gibt die Stimmung so wieder: "Jeder Unfall ist zu viel und es müssen alle Anstrengungen unternommen werden die Schülerbeförderung noch sicherer zu machen". Für die Schülerbeförderung gibt der Kreis 4,3 Mill Euro aus. Unterschiede in den Anforderungen ob nun Schülerbeförderung oder allgemeiner Nahverkehr hält er nicht für nötig. Für ihn ist es egal ob er am Sonntag mit seinem Sohn Bus fährt oder sein Sohn mit dem Bus voll besetzt mit Schülern zur Schule fährt. Zu anderen Dingen konnte der Pressesprecher nicht viel sagen, so dass wir uns am nächsten Tag noch mal mit Dieter Vollmer in Verbindung setzten.

Zum Thema Sicherheit an Haltestellen verweist Vollmer auf die Straßenverkehrsbehörde. Überraschend nehmen wir zur Kenntnis, dass laut seiner Auskünfte auch bei der Schülerbeförderung in Linienverkehr der Anforderungskatalog für Schulbusse vereinbart sei und das darin enthaltene Merkblatt für Fahrer müssten die Busunternehmen mit den Fahrern durchsprechen. Die Initiative weist auf den Punkt "Fahrer meldet mögliche Gefahrenstellen" hin, wenn man dies konsequent umzusetzen würde, könnte die Sicherheit erhöht werden. Man hätte somit einen "Fachmann ständig auf der Strecke", bisher wird wohl kaum ein Fahrer dieser Aufgabe nachgehen, oder geschult dafür sein, und ob er dann gehört wird ist noch eine noch andere Frage.

Schulamt Bebra - Landkreis Hersfeld-Rotenburg u. Werra-Meissner

Abteilungsleiter Schwatlo ist vom Tod des kleinen Marius sehr betroffen. Er richtet an alle Schulen in einem Rundbrief folgenden Appell:
    Auch wenn sich im Einzelfall sicher nicht hundertprozentig eine solche Katastrophe verhindern lässt, sollten wir das Geschehen als traurigen Anlass nehmen, in allen Schulen erneut über die Gefahren auch auf dem Schulweg und besonders bei der Benutzung des Busses zu sprechen und zu belehren. Bestimmt werden Sie Wege finden, diesen Appell schulintern umzusetzen und häufig genug zu wiederholen. Sicher sind dabei auch die Eltern einzubeziehen und übrigens auch deren besondere Verantwortung beim möglichen Bringen und Holen ihrer Kinder mit dem PKW. Bitte helfen Sie weiter mit, für die Sicherheit unserer Schulkinder Sorge zu tragen.


Schwatlo äußerte sich sehr zufrieden darüber was das Thema Verkehrserziehung in den Schulen angeht. Herr Schwatlo: "Wir machen hier in der Region sehr viel, natürlich muss man sich nach dem Unfall Fragen was muss man noch mehr tun. Im Rahmenplan haben wir an den Schulen Verkehrserziehung, wir befassen uns mit dem Thema Busfahren in der Regel im 3./4. Schuljahr. Sogar im 1./2 Schuljahr behandeln wir das Thema Kinder als Mitfahrer im PKW und ÖPNV. Die Verkehrswacht ist auch sehr aktiv und hat uns nach dem Unfall ihre Vorschläge mitgeteilt, z.B. Busschule "Learning by doing". Wir erstellen auch an den Schulen Schulwegpläne um den gesamten Schulweg zu beleuchten". Dies ist doch keine Vorschrift? Wird dies überall gemacht? "ich denke schon und die Eltern drängen uns darauf".

Eltern

Schulelternsprecherin Gabriela von zu Trott: "Natürlich ist Schulbus und Sicherheit immer wieder ein Thema bei uns, aber regelrechte gravierende Probleme sehe ich hier nicht. Uns stören die viel zu vollen Busse, kleine Kinder sind zwischen Großen eingeklemmt. Manche Eltern holen daher nach der 6. Stunde wenn die Großen im Bus sind ihre Kinder selber von der Schule ab. Im Gedränge kommt es dann auch schon mal zu gefährlichen Situationen an den Türen, oder Kinder können sich während der Fahrt im Stehen nicht richtig halten. Ich finde es nicht in Ordnung, dass Kinder keinen Sitzplatz haben und nicht angeschnallt sind. Aber auch die Haltestellen müssten sicherer werden." Zum Thema Schulwegpläne meint sie: "Schulwegpläne für unsere Schule am Rhäden sind mir nicht bekannt. Eltern sollten natürlich selber drauf achten, dass ihre Kinder einen sicheren Weg benutzen." Die Elterninitiative meint jedoch, dass heutzutage viele Eltern in dieser Hinsicht ihre Kinder nicht optimal betreuen oder nicht die Zeit dazu haben. Kinder machen ihr Frühstück selber, die Mutter ist Berufstätig etc., wer hat da schon noch Zeit auf die Kinder zu achten. Wie sieht die Verkehrsziehung Busfahren in der Schule aus: "Unterricht in der 1-2 Klasse zum Busfahren kenne ich nicht, den Eltern wird bei der Einschulung ein paar Hinweise gegeben. Die Schule, Busunternehmer und Fahrer bemühen sich bei uns sehr. Natürlich ist es immer gut noch mehr für die Sicherheit der Kinder zu tun." Sie war überrascht zu hören, dass es laut Schulgesetzt in Rheinland-Pfalz die Begrenzung der Personen auf 70% Auslastung gibt, für Hessen ist dies ihr nicht bekannt.

Die Nachbarin Frau Freudenberger erklärt sich mit den Busfahrern ebenso zufrieden. Probleme tauchten auf, als ihre 6-jährige Marie im Herbst 2003 in die Schule kam und zur Haltestelle an der Landstraße 200 Meter ohne Gehweg und Beleuchtung musste. Jetzt bemerkte sie zum ersten mal die Gefahr dieser schon lange dort befindlichen Bushaltestelle. Die Haltestelle gehörte ursprünglich zu einer Fabrik in der heute keiner mehr arbeitet. Als es dann noch auf den Winter zu ging, es morgens noch dunkel war, unternahm Sie Schritte. Sie fragte bei Schule und Bürgermeister nach, ob die Haltestelle sinnvoller Weise an die Einmündung der Nebenstraße zu verlegen sei, dort wo ihre Tochter und auch andere Kinder herkämen. Man riet ihr sich besser selbst beim Straßenverkehrsamt zu bemühen, da es dann wahrscheinlich schneller gehen würde (Verantwortung und Durchsetzung an die Eltern?). Sie verfolgte Ihr Ziel zügig und erreichte innerhalb 6 Wochen die Verlegung. Ganz so gut ist es natürlich weiterhin nicht, da hier außerorts mindestens 100 km/h gefahren werden und dies ohne Beleuchtung und Hinweisschilder auf Schulkinder an einer Bushaltestelle. Auch ist ihr erst jetzt der §20 StVO (Verhalten an Haltestellen) bewusst geworden und erkennt täglich wie kaum sich jemand daran hält. Sie begleitet Marie daher bis bzw. von der Haltestelle, auch weil schon einmal ein Autofahrer Marie mit Süßigkeiten locken wollte (Fahndung blieb ohne Erfolg). Wenn die Mutter dort nicht steht, lässt der Fahrer Marie nicht alleine raus sondern nimmt sie bis ins Dorf mit.

Kreis Verkehrswacht

Geschäftsführer Rainer Nemnich: "Unsere Verkehrswacht setzt sich schon viele Jahre aktiv für eine sichere Schülerbeförderung ein. Leider wurden unsere Angebote früher häufig von den Schulen ausgeschlagen." Nach dem Unfall hat er einen Aktionsplan an den Präsidenten des Polizeipräsidiums Osthessen gerichtet. Darin ruft er alle Beteiligten auf sich in kürze an eine runden Tisch zu setzen, um die Maßnahmen die er vorgeschlagen hat weiter auszuarbeiten, auch um sie schnell wirksam werden zu lassen. Entsprechend seiner Umfrage wären die Schulbusunternehmen bereit Busse für die Busschule zur Verfügung zu stellen. Die Polizei ist für Nemnich der wichtigste Partner zur Umsetzung dieser Aktion und bittet diese daher um enge Zusammenarbeit.

    Maßnahmenkatalog
    1. Jeder Fahrschüler der zukünftig erstmalig die Fahrt in einem Schulbus antritt, wird vorher einer praktischen Schulung im laufenden Fahrbetrieb unterzogen. Dabei wird durch geschultes Fachpersonal, das verkehrsgerechte Verhalten beim Ein- und Aussteigen aus dem Bus, das Erreichen und Verlassen der Haltestelle, die Wartephase und das Verhalten im Bus praktisch trainiert (Learning by doing). Es folgt eine theoretische Prüfung mittels eines noch auszuarbeitenden Fragebogens, der alle Gefahrenpunkte umfassen muss, damit man in der Auswertung erkennt, wo noch Schwachstellen nachzubessern sind.

    2. Innerhalb der Jugendverkehrsschule des Kreises (4. Schuljahr) sollte es möglich sein, in jedem Ausbildungsgang ein Lehrsegment von ca. 2 Stunden zur sicheren Schülerbeförderung einzuarbeiten. Da die Jugendverkehrsschulen in der Nähe von Schulbushaltestellen liegen, sollte auch hier das verkehrsgerechte Verhalten an der Bushaltestelle praktisch verfestigt werden.

    3. Herstellung von Übersichtlichkeit an Schulbushaltestellen: Abgesichertes Schleusen zum sicheren Ein- und Ausstieg der Schüler sollten überall dort aufgestellt werden, wo es die Räumlichkeiten hergibt, besonders an den Schulen selbst. Weiter. An vielen Schulen spielen sich zum Schulschluss chaotische Szenen ab. Viele Eltern holen mit dem eignen Wagen ihre Kinder von der Schule ab. Dabei wird das verkehrsgerechte Parken nur zu oft vernachlässigt, was Schulbusfahrern die Übersicht ungemein erschwert. Zudem laufen viele Kinder wahllos und ohne auf die Verkehrssituation zu achten auf das Fahrzeug der Eltern zu und reißen sehr häufig die Tür zur Straße auf. Hier ist auch die Disziplin der Eltern gefordert. Lösungsansatz: Periodische Überprüfung durch die Polizeiorgane vor Ort (ggfs Sanktionen). Verstärkte regelmäßige Aufsicht durch das Lehrpersonal der Schulen.

Verkehrsbetrieb

Das Unfallfahrzeug gehörte zum Omnibusbetrieb Sandrock (wir berichteten), welcher im Auftrag der RKH fährt. RKH Geschäftführer Manfred Discher sieht das Problem bei der Kreisverwaltung mit deren Ausschreibungen: Ich habe hier wieder Lose vorliegen wonach wieder nur nach dem Motto "der Billigste" verfahren wird. Wo die Reise bei Schulbussen hingeht, dies sieht man an einer Ausschreibung: Hier wird bewusst wieder die Trennung zwischen Schulbussen (freigestellter Verkehr) und Linienbussen gemacht. Das Höchstalter wird für Linienverkehr mit 8 Jahren vorgeschrieben, bei Schulbussen jedoch bis zu 13 Jahren. Also für die Schülerverkehr so billig wie möglich. So wie zur Zeit nur auf den Preis geschaut wird, sieht Manfred Discher unterm Strich kaum noch Möglichkeiten eines kostenlosen Service für Busschulen. Discher versichert, dass alle RHK Busse den Anforderungskatalog für Schulbusse erfüllen. Nach den Kriterien werden sie auch bei den Untersuchungsintervallen abgenommen. Darf die RKH im Linienverkehr, auch wenn Sie überwiegend Schüler befördert, das Schulbusschild anbringen? Discher: "Schon viele Jahre ist dies bei uns kein Problem. Falls der Fahrer in eine Kontrolle kommt, haben wir dies in den Fahrtenunterlagen vermerkt. Noch hat uns kein Polizist deswegen Schwierigkeiten gemacht. An der Linienbezeichnung ist für andere Fahrgäste ersichtlich, dass sie diesen Bus auch benutzen können".

Bürgermeister von Wildeck

Bürgermeister Grau: "Ein Begleitservice ist nach meiner Meinung die effektivste und kostengünstigste Lösung für Grundschulklassen. Dieser könnte durch Schüler der oberen Klassen durchgeführt werden, ähnlich wie Schülerlotsen, die Kinder über die Straße führen, erst dann fährt der Bus ab (scheint Schulbus.Net stellenweise für die Schülerlotsen zu gefährlich). Bei einem Bustraining hätten die Kinder ohnehin nach 4-6 Wochen wieder alles vergessen. Bei Haltestellen bin ich der Meinung, dass Haltebuchten nur Sicherheit vortäuschen. In Wirklichkeit sind sie nur zum Vorteil des Verkehrs damit der ungehindert fließen kann." Grau pflichtet bei, dass das Autofahrerverhalten an Haltestellen ein großes Problem darstellt, räumt aber dabei auch eine schlechte bauliche Ausführung ein. Für die Kinder wäre es sicherer, wenn Haltestellen auf der Landstraßen, wie z.B. an der alten Fabrik zwischen Richelsdorf und Süß, durch Beschilderung Achtung Kinder-Bushaltelle mit 50 km/h Geschwindigkeitsbeschränkung besser gesichert werden würden. Um mehr Sicherheit innerorts zu bekommen hofft Grau auf eine Genehmigung des LSV für Tempo 30 an einem Straßenabschnitt von Wildeck. Bürgermeister Grau meint noch abschließend, dass augenscheinlich ältere Omnibusse in der Region rumfahren. Ob diese Busse oder Reisebusse wirklich die Standards zur Schülerbeförderung erfüllen wagt er zu bezweifeln.

Elterninitiative "Sichere Schülerbeförderung"

Folgende Punkte müssten aus Sicht der Elterninitiative verbessert,
eingeführt werden, bzw. auf den Prüfstein:
  • Entsprechen alle Fahrzeuge/Unternehmer dem Anforderungskatalog für Schulbusse?
  • Ausbildung des Fahrpersonals mit Schwerpunkt Schülerbeförderung
  • Fahrpersonal in den Prozess "Meldung von Gefahrenstellen -quellen" einbinden
  • Schulwegpläne in den Prozess "Meldung von Gefahrenstellen -quellen" einbinden
  • Ein Lehrer/Lehrerin ist Verkehrsbeauftragter und vertritt Eltern gegenüber Behörden und Verkehrsbetrieb
  • Busschule und interaktive Busschule auf dem Internet
  • Eltern mit Elternbriefen und Infobroschüren direkt ansprechen (nicht über Zeitung)
  • Infos zur Verkehrssicherheit auf Homepage des Schulamts und Verkehrswacht (oder Links)
  • Alle Haltestellen im Rahmen einer Verkehrsschau jährlich prüfen
  • Beachtung der Empfehlungen des Haltestellen-Reports bzw. Haltestellennorm der EI
  • Verstärkt Kontrollen an Haltestellen (§ 20 StVO häufigst missachtete Verkehrsregel)
  • Natürlich an die Landesregierung und Bundesregierung entsprechende Forderungen stellen.
Wie das Thema offensichtlich an den Schulen vorbeigeht, zeigt auch die unbeantwortet Anfrage an die Redaktion Schulen ans Netz e.V., eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Deutschen Telekom AG. Denn dort hatten wir vergeblich nach Inhalten zum Thema Schülerbeförderung gesucht. Außer Netzwerkthemen befinden sich dort lediglich Ganztagsschulen und PISA-Studie in der Diskussion. Ein löbliches Beispiel findet man zumindest mit der Busschule auf der Homepage des RKH Verkehrsbetriebs. Eltern dürften die eigene Schule als Ausgangspunkt für Informationen benutzen, daher ist dringend zu empfehlen dort zumindest unter "Links" auf solche Inhalte zu verweisen. Wie kläglich die eigene Region der Elterninitiative, Regionale Schule Nachtsheim, mit dem Thema umgeht zeigt eine DIN-A4 Seite Schulbus-Ordnung. Auch den meisten Eltern unbekannt und ausreichend ohnehin nicht. Die Elterninitiative hatte sich bisher vergeblich bemüht sich mit der Schule und dem Schulträger (Landrat Albert Berg-Winters) über eine erweiterte Schulbus-Ordnung zu verständigen. Als regelrechten Link-Boykot wird dann sogar die Homepage der Elterninitiative vom Webmaster und Lehrer der Albert-Schweitzer Realschule Mayen abgelehnt (Vielleicht stuft der ADD unsere Homepage schon als Sekte ein?).

Was sagten wir schon eingangs:

Ganz Deutschland könnte nun von den Bemühungen in Hessen lernen,
anstatt in Ignoranz auf den eigenen Unfall vor der eigenen Haustür zu warten.

Dürfte es im Zuge der Globalisierung von Informationen, auch des Mitgefühls wegen, nicht gleichgültig sein ob nun
Raßdorf, Kirchwald, Berlin, Tokio oder New York?




Bushaltestellen

Haltestellennorm
Für weitere Informationen:
Freien Wählern - Kreisverband Hersfeld Rotenburg e.V.
Schulamt Bebra - Landkreis Hersfeld-Rotenburg u. Werra-Meissner
Busschule der RKH
Schulgesetz in Hessen: § 161 Schülerbeförderung
Marius (9) von Schulbus an der Haltestelle überfahren und dabei tödlich verletzt
Schulbus-Ordnung der Regionalen Schule Nachtsheim Dabei sollte es nicht bleiben.
weitere Informationen folgen in kürze