Die Kölner Polizei kontrollierte einen Reisebus, der von einer Schule aus Köln Sülz für eine Klassenfahrt nach England bestellt wurde. Die Fahrt wurde auf den nächsten Tag verschoben, da der Reisebus nicht wie bestellt mit Winterreifen ausgerüstet vorfuhr. Ein anderes Unternehmen konnte relativ kurzfristig am nächsten Tag den Auftrag übernehmen. Nicht nur mit einer Abfahrtkontrolle, sondern auch schon bei der Bestellung, steht diese Polizei Aktion allen Schulen mit Rat und Tat zur Seite, dazu zählen z.B. auch die Zusicherung von Anschnallgurten oder Winterreifen. Mit Pate für diese Kölner Aktion standen die Vorschläge der Initiative Schulbus.Net: "Reisebusse sicher mieten".

In der Sendung "WDR Punkt Köln" wurde am Freitag 4.3.2005 eine Aktion der Kölner Polizei in Zusammenarbeit mit dem Verband der Nordrhein-Westfälischen Omnibus-Unternehmen e.V. (NWO) vorgestellt [1]. Darin wurde an einem winterlichen Ausflugstag einer Kölner Schule, auch über einen abgewiesen Reisebus auf Sommerreifen gedreht. In der zurückliegenden Zeit kam es im europäischen Raum immer wieder zu Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Reisebussen. Da allein in Deutschland jeden Tag unzählige Fahrten mit Reisebussen durchgeführt werden, ist eine steigende Verunsicherung der Reisenden verständlich. Erst kürzlich gab es eine Tote und viele Schwerverletzte bei Busunglück auf Sommerreifen auf der A 6 Grünstadt [8].
Um vor allem den Eltern, die ihre Kinder an Schulfahrten teilnehmen lassen, dieses unsichere Gefühl zu nehmen, wurde von der Direktion Verkehr beim Polizeipräsidium Köln diese Aktion "B.u.s - Beruhigt unterwegs sein" initiiert [2].

Polizei und Busfahrer führen unmittelbar vor der Abfahrt des Reisebusses einen gemeinsamen Check des Busses durch, gleichzeitig klären zwei Verkehrssicherheitsberater die Reisenden auf, wie man sich am besten während der Fahrt verhält. Dies ist gerade bei Kindern sehr wichtig. Die Polizei betont hier ausdrücklich, dass es sich dabei nicht um Verkehrskontrollen von Reisebussen, sondern ausschließlich um informative Aufklärungsmaßnahmen handelt.

Diese Aktion ist aber nicht nur auf Kinder begrenzt, sondern wird für alle Altersklassen und Arten von Busreisen angeboten, die ihren Abfahrtsort im Stadtgebiet von Köln haben, können beim PP Köln Direktion Verkehrsunfallbekämpfung unter der Rufnummer (0221) 229 62 05 einen kostenlosen Termin vereinbaren.
Christian Skudik Direktion Verkehr: "Natürlich geben wir auch Rat auf welche Dinge schon bei der Bestellung eines Reisebusses geachtet werden sollte. Wenn mich einer fragt, sind Sicherheitsgurte sowie im Winterreifen im Winter ein absolutes muss." Er findet auch, dass die Kölner Schule sicherlich vorbildlich bei der Wertlegung auf Winterreifen gehandelt hat, unabhängig davon ob die Fahrt in die Berge oder über Schneeverwehungen ins Flachland führt. Er hält aber auch nicht mit seiner Meinung zu der Fahrt nach England hintern Berg: "Mann muss sich fragen ob es überhaupt sinnvoll ist, sich für einen Tagesausflug nach England solchen Unfallrisiken auszusetzen." Die Fahrt ging in einer Nachtfahrt hin und in der folgenden Nacht wieder zurück.
Die "Kontrollen" werden immer vorher beim Reisebusunternehmer angemeldet. Damit ist auch schon das Ziel erreicht, dass ein guter Bus geschickt wird, meint Skudik. Die Initiative sieht das etwas anders: "Man sollte eine gute Anzahl stichprobenhaft unangemeldeter Kontrollen durchführen, oder zusätzlich durchführen, um die Breitenwirkung zu verbessern. Da sich so etwas bei den Unternehmen herumspricht, ist in der Regel automatisch mit einer Verbesserung zu rechnen." Der Nordrhein-Westfälischen Omnibus-Unternehmen e.V. (NWO) vertritt die Interessen von 534 privaten Omnibusunternehmen in Nordrhein-Westfalen. Er ist Arbeitgeberverband mit Tarifautonomie. Es besteht natürlich die Gefahr, dass die Aktion der Polizei - durch die Verbindung mit dem NWO - sich zu sehr an kommerzielle Interessen orientiert.

Reisebus-Check: Sicherheitsratgeber zur Anmietung von Reisebussen für Schulen, Eltern und Vereine

An der Idee zu dieser Aktion ist Schulbus.Net nicht ganz unbeteiligt. Ein Mitglied der Elterninitiative - Billy Moh - ist für administrative Koordination der Verkehrssicherheitsberatung beim Regierungspräsidium Köln zuständig. Er stieß vor einem halben Jahr zu der Initiative, als er an der Schule seines Kindes auf das Problem "Bestellung von Reisebussen" aufmerksam wurde. Da Billy Moh praktisch vom Fach ist, gründete er auch an seiner Schule eine Bus AG. Die Reisebus-Checkliste bzw. der Ratgeber der Initiative wurde dort zum Bestandteil der Arbeitsgemeinschaft, der an der Schule mittlerweile als neuer Standard gut aufgenommen wurde.
Als nächsten Schritt sollten die Kultusministerien im Schulgesetz bzw. Verwaltungsvorschrift "Schulfahrten" etwas zur Bestellung von Reisebussen verankern. Leider argumentiert die Schulaufsichtsbehörde in Rheinland-Pfalz folgendermaßen: "Der Einfluss der Eltern stand doch praktisch schon immer im Schulgesetz drin". Sie beachtet dabei jedoch nicht, dass Elternvertreter viel Phantasie haben müssten, um diese Aufgabe zwischen den Zeilen des Schulgesetzes zu erkennen. Eltern sollten ausreichend genug informiert werden, natürlich auch bereit sein etwas dazu zu lernen, wer hat denn schon alles Wissen in die Wiege gelegt bekommen?

1. WDR: Sicherheitscheck für Reisebusse - Polizei und Veranstalter checken Busse
2. Polizeipräsidium Köln: Aktion "B.u.s. - Beruhigt unterwegs sein !"
3. Verband der Nordrhein-Westfälischen Omnibus-Unternehmen e.V. (NWO)
4. ver.di Fachgruppe Straßenpersonenverkehr
   
   
   Weitere Informationen:
5. Sicherheitsratgeber zur Anmietung von Reisebussen für Schulen, Eltern und Vereine

   Mit Sicherheitsgurten ?

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10. Eine Tote bei Busunglück auf Sommerreifen auf der A 6 Grünstadt Am 19.02.05

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