Home | Bus der VREM gerät in Polizeikontrolle: unter 1,6 mm Sommerreifen auf schneebedeckten Straßen Von Rolf Diederichs, Kirchwald, 26 Januar 2004.
Um eine Gefährdung abzuwenden rief Rolf Diederichs die PI Mayen an. "Es wird eine Weile dauern bis ein Fahrzeug kommen kann, denn soeben nähme ein Streifenwagen einen Unfall auf", so der Beamte am Telefon. Kein Wunder, denn der einsetzende Schneefall verursachte die üblichen Verkehrsunfälle, welche von der Polizei häufig folgendermaßen kommentiert werden: "Unverantwortlich, es sind immer noch Fahrer mit Sommerreifen unterwegs". Für abgefahrene Sommerreifen im Winter dürfte man sicherlich noch schärfere Worte als "unverantwortlich" benutzen - besonders in der Schülerbeförderung. Da Rolf Diederichs nicht sicher war, ob der Bus mit Kennzeichen MYK-V-5014 nicht noch vor Eintreffen der Beamten wegfuhr, vergewisserte er sich der Aussage eines vorbeikommenden Zeugen. Die Polizei traf glücklicherweise doch noch rechtzeitig nach ca. einer Stunde ein. PHM Jörg Rodermund nahm den Tatbestand mit seinem Kollegen auf. Da "TWI" Marken von einer der vier Profilspuren deutlich unter 1,6 mm abgefahren waren, war die Sachlage eindeutig. Was die Polizei leider nicht beanstanden darf, ist unser Zweifel an der grundsätzlichen Tauglichkeit für den Winter dieses Sommerreifens vom Typ Toyo M 140, nach Angaben des Herstellers "Für Leicht-LKW, die wirtschaftliche Rundumbereifung". Die Hinterachse des Busses war augenscheinlich auch mit Sommerreifen bestückt, denn ein M+S Zeichen war an dem runderneuerten Reifen nicht zu erkennen. Da alle anderen Angaben an dem Reifen sichtbar waren, dürfte eine Abschleifen des M+S Zeichen an Bordsteinkanten auch nicht ein Grund für das Fehlen sein. In der Diskussion wird man sicherlich wieder mit dem Begriff Ganzjahresreifen jonglieren. Eindeutig gibt es den Begriff Ganzjahresreifen in der StVZO nicht, denn dort ist ein Reifen ohne M+S Kennzeichnung ein Sommerreifen.
Hintergründe:
Der VREM ist nach Angaben der Homepage mit ca. 40 Bussen der kleinste Verkehrsbetrieb der SZ-Gruppe liegt in Mayen in der Eifel. Wir erinnern uns noch der Image Kampagne der SZ Gruppe nach den Sommerferien in der Rhein-Zeitung: Diesmal wurden die Hausaufgaben offensichtlich vergessen. Seltsam fällt auf, dass trotz vergessener Hausaufgaben ebenso offensichtlich eine "TÜV Prüfung" ziemlich frisch vom Bus absolviert wurde, d.h. der Bus müsste laut Prüfplakette die Prüfung an einem Tag im Januar 2004 bestanden haben (s. Foto oben). Kann man Prüfungen auch ohne gemachte Hausaufgaben bestehen? Möglicherweise wurde ein Eintrag zum Auswechseln des Reifens innerhalb einer gewissen Frist erstellt. Die genaueren Umstände und den Tag der TÜV-Prüfung könnte die Polizei an Hand der Papiere feststellen. Siehe auch SZ Betrieb im Kreis Ahrweiler in den Schlagzeilen:
Tagestipp 2: Die Irrtümer zu Winterreifen der Busbranche
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